Jedes Jahr veranstaltet die Liga eine öffentliche Tagung mit einem Thema, das Kinder betrifft. Dieses Thema beleuchten wir in wissenschaftlicher, praktischer und politischer Hinsicht. Wir laden Fachkräfte, Studierende und Auszubildende sowie alle am Thema Interessierten herzlich ein.
Jahrestagung 2024 der Deutschen Liga für das Kind zum Thema:
FRIEDENS- UND KONFLIKTFÄHIGKEIT VON KINDERN
Freitag, 18.10.2024, 10 bis 16 Uhr
Friedens- und Konfliktfähigkeit von Kindern
in Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Berlin
Schirmherrin: Katrin Göring-Eckardt
Im Jahr 2022 haben weltweit 238.000 Menschen durch Kriege und bewaffnete Konflikte ihr Leben verloren, so viele wie seit 30 Jahren nicht mehr. 2023 starben 8.352 Menschen allein durch Terroranschläge, 22 Prozent mehr als noch im Jahr davor. In Deutschland nimmt die Zahl der rassistischen, antisemitischen und anderen politisch motivierten Straftaten seit Jahren kontinuierlich zu.
Gewalt an Schulen ist an der Tagesordnung: Mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen erlebt in der Schule Ausgrenzung, Hänseleien oder körperliche Gewalt, etwa ein Viertel fühlt sich in der Schule nicht sicher. Mehr als 1,8 Millionen Schüler:innen sind von Cybermobbing betroffen. Zwei Drittel der Lehrkräfte und Schulleitungen haben in den fünf Jahren zuvor psychische Gewalt durch Schüler:innen erlebt, z. B. in Form von Beleidigungen, Bedrohungen oder Belästigungen. Wohl jede vierte bis fünfte Interaktion von pädagogischen Fach- bzw. Lehrkräften gegenüber Kindern in Kitas und Grundschulen weist verletzenden Charakter auf.
Grenzüberschreitungen kommen in Bildungseinrichtungen also zwischen Kindern vor, gehen von Erwachsenen gegenüber Kindern aus und von Kindern gegenüber Erwachsenen. Was ist angesichts dieser Situation zu tun?
Was verstehen wir überhaupt unter Friedens- und Konfliktfähigkeit von Kindern? Welche Kompetenzen benötigen Kinder und Erwachsene, um friedens- und konfliktfähig zu sein, und welche Rolle spielt Demokratie- und Menschenrechts-Bildung in Kita und Schule? Werden Konflikte, Ausgrenzung und Übergriffe zwischen Kindern pädagogisch überhaupt begleitet und wenn ja, in welcher Art? Wie erleben die Kinder das? Wie können wir mit Kindern über Menschenrechte, Diskriminierung, Gewalt, Flucht und Krieg sprechen, wo wir doch selbst vor diesen Themen oft kapitulieren?
Die interdisziplinäre Jahrestagung richtet sich insbesondere an alle Fachkräfte, die mit Kindern und Familien arbeiten, an Studierende und Auszubildende in diesem Feld, an Verantwortliche in Politik, Justiz und Verwaltung und an alle am Thema Interessierten.
Vorträge und Referent:innen:
UNICEF Deutschland Flucht und Sicherheit im internationalen Raum, positive Aspekte, Safe Spaces?
Dr. Areej Zindler Trauma und Diskriminierung
Dr. Susanne Witte Gewalterfahrungen von Kindern in der Familie
Film-Launch Filmreihe „Gewaltfreie Erziehung“
Prof. Dr. Tina Malti Friedfertig(er) werden: Sozial-emotionale Entwicklungspotenziale bei Kindern
Uli Jäger und Musa Al Munaizel Friedenspädagogik und die friedenspädagogische Praxis in der Kita
Freitag, 18.10.2024, 10 bis 16 Uhr Wissenschaftszentrum Berlin Reichpietschufer 50, 10785 Berlin
Kinder haben sowohl den Anspruch auf ein gutes Aufwachsen heute als auch auf eine lebenswerte Zukunft. Die UN-Kinderrechtskonvention legt fest, dass das Wohl von Kindern bei allen Maßnahmen, die sie betreffen, vorrangig berücksichtigt werden muss. Kinder haben das Recht, ihre Meinung bei allen sie berührenden Angelegenheiten frei zu äußern, und ihre Meinung ist angemessen und altersentsprechend zu berücksichtigen. Kein Kind darf diskriminiert werden.
Angesichts des demografischen Wandels und der sich häufenden Krisen stellt sich die Frage, wie und durch wen Zukunft gerecht verteilt wird: Inwieweit werden die Interessen von Kindern, die die Folgen heutiger Krisen und politischer Weichenstellungen noch lange zu tragen haben, berücksichtigt? Wie sieht eine gerechte Verteilung von künftigen Chancen, Ressourcen, Risiken und Lasten überhaupt aus? Was sind Voraussetzungen dafür, dass Kinder jetzt schon wirksam über Entscheidungen mitbestimmen können, deren Konsequenzen sie künftig verantworten werden?
Auf der Tagung wird erörtert, wie Zukunft gerecht gestaltet werden kann und wie Kinder darüber mitbestimmen können.
Die Ursachen für Fehlverhalten und Gewalt in pädagogischen Institutionen sind vielfältig. Individuelles Versagen – häufig vor dem Hintergrund eigener belastender biografischer Erfahrungen – und Ausbildungsdefizite spielen ebenso eine Rolle wie strukturelle Mängel, schlechtes Teamklima, ein fehlendes oder nicht bekanntes Schutzkonzept sowie situativer Stress. Unter den Folgen leiden neben dem betroffenen Kind die gesamte Gruppe der Kinder, die Eltern, die übrigen Teammitglieder und in schweren Fällen auch das Image der Einrichtung und des Trägers.
Die Tagung ist in der Ausgabe 6-22 unserer Zeitschrift frühe Kindheit dokumentiert. Das Heft ist erhältlich in unserem Shop: www.fruehe-kindheit-online.de
Im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie wurden die Rechte von Kindern stark eingeschränkt. Bei vielen politischen Entscheidungen ist das Kindeswohl nicht in die Abwägung einbezogen worden. Nur selten wurden Kinder nach ihrer Meinung gefragt und angehört, ihre Sichtweisen wurden kaum berücksichtigt. Was bedeutet dies für Kinder? Welche Lehren sind daraus für zukünftige Krisen zu ziehen? Wie können Kinder angemessene Beachtung und mehr Spielräume bekommen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne?
Die Tagung ist in der Ausgabe 6-21 unserer Zeitschrift frühe Kindheit dokumentiert. Das Heft ist erhältlich in unserem Shop: www.fruehe-kindheit-online.de
Die Hilfesysteme in den Bereichen Gesundheit und Kinder- und Jugendhilfe sind auf diese Kinder, deren Leid häufig im Verborgenen bleibt, nur unzureichend eingestellt. Gemeinsam mit vielen anderen setzt sich die Liga daher für mehr und bessere Hilfen ein, die durch gesetzliche Reformen ermöglicht werden müssen. Beratungsangebote für betroffene Kinder und leicht zugängliche Hilfen in Notsituationen gehören ebenso dazu wie die Kooperation über Berufsgrenzen hinweg sowie komplexe Hilfeleistungen, die nur in Zusammenarbeit verschiedener Hilfesysteme erbracht werden können.
Die Tagung ist in der Ausgabe 6-20 unserer Zeitschrift frühe Kindheit dokumentiert. Das Heft ist erhältlich in unserem Shop: www.fruehe-kindheit-online.de
Bei immer mehr Kindern fallen genetische, biologische, rechtliche und soziale Elternschaft auseinander und verteilen sich auf mehr als zwei Personen. Es ist keine Seltenheit, dass diejenigen Elternpersonen, die im Alltag für das Kind Verantwortung übernehmen, nicht die genetischen und biologischen Eltern sind. Hiervon betroffen sind Stief-, Pflege- und Adoptivkinder ebenso wie Kinder mit gleichgeschlechtlichen Elternteilen sowie Kinder, die nach einer Keimzellspende geboren wurden.
Die Tagung ist in der Ausgabe 6-19 unserer Zeitschrift frühe Kindheit dokumentiert. Die Ausgabe wurde vom BMFSFJ gefördert und ist erhältlich in unserem Shop: www.fruehe-kindheit-online.de
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