12 Aug fK 6/03 Rezensionen
Rezensionen Buch und Film
Globalisierung für Kinder verständlich gemacht
Globalisierung ist ein großes Wort. Und selbst für Erwachsene nicht einfach zu verstehen. Auf verblüffend kinderleichte Weise erläutert dieses Buch die großen Zusammenhänge der Menschheit.
„Willkommen im Weltdorf“, mit diesen Worten begrüßen die Autoren die kleinen und großen Leser(innen) und führen sie dann auf eine Reise zu den Völkern dieser Welt. Das Prinzip ist denkbar einfach: Wenn wir uns die gesamte Weltbevölkerung als Dorf mit nur 100 Bewohnern vorstellen, dann würde jede Person ungefähr 62 Millionen Menschen aus der tatsächlichen Welt repräsentieren. Nationalitäten und Sprachen, Altersstufen und Religionen des Weltdorfes werden ebenso beleuchtet wie Nahrung, Luft und Wasser, Elektrizität, Geld und Besitz. Die Reise schließt mit einem Ausflug in Vergangenheit und Zukunft der Weltdorfbevölkerung.
Im Anhang des reichhaltig illustrierten Buches für Kinder ab ca. 5 Jahre finden sich pädagogische Anregungen für die weitere Beschäftigung mit den Völkern der Erde. Ein Kinderbuch, das dazu beiträgt, das vernetzte Denken zu fördern und aus Kindern (und Erwachsenen) leidenschaftliche Weltbürger zu machen.
Dr. Jörg Maywald
David J. Smith und Shelagh Armstrong
Wenn die Welt ein Dorf wäre
Jungbrunnen Verlag
Wien 2002, 32 Seiten
15,20 Euro
Das Vorbild des Erziehers: Blicke über den Zaun
Tausende von Stunden verbringen Kinder in Kindergärten und anderen Formen institutioneller Tagesbetreuung. Internationale Forschungen belegen die Bedeutung einer guten Qualität dieser Einrichtungen, um dem Wissensdurst der Kinder einen Weg zu bahnen und kindliche Selbstbildungsprozesse zu fördern. Die Bedeutung des direkten Vorbildes der Erzieherinnen und Erzieher für das Kind ist unumstritten.
Der Film von Donata Elschenbroich setzt einem eher diffusen Berufsbild der Erzieherin in Deutschland exemplarische Portraits aus Nachbars Gärten gegenüber. Er zeigt hochmotivierte Fachkräfte und wirft ein Licht auf innovative Ansätze und Arbeitstechniken: gezeigt werden die Arbeiten von Nancy Hoenisch (die ein Preschool Programm für Kinder aus belasteten Verhältnissen in einer US-amerikanischen Stadt gestaltet), von zwei Erzieherinnen in schwedischen Ganztagskindergärten sowie von einer italienischen Studentin der Elementarerziehung an einer dreisprachigen Grundschule. Besonders ins Auge fallen die Bedeutung einer Förderung von „preliteracy“ und die Wichtigkeit, „soziale Grammatik“ zu vermitteln und „sekundäre Wärme“ im Umgang mit den Kindern professionell und authentisch einzusetzen. Bei allen Unterschieden in der Praxis macht der Film deutlich, das Investitionen in den Erzieherberuf vorschulische Bildung auf hohem professionellem Niveau unterstützen.
Stella Valentien
Erzieherportraits USA – Schweden – Italien
Donata Elschenbroich & Otto Schweitzer
2002, DJI Filmproduktion
25,- Euro
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