fK 3/05 Rezensionen

Zeitschrift frühe Kindheit – Archiv

Buchrezensionen

Papa ist Papa!

Eltern haben oft ein Problem damit ihren Kindern zu erklären, warum sie sich trennen, besonders wenn die Wunden bei ihnen selbst noch ziemlich groß sind. Doch für Kinder ist es wichtig zu verstehen, warum sie jetzt nicht mehr Mama und Papa um sich haben, sondern nur noch einen von beiden. Aber noch wichtiger für Kinder ist, dass sie wissen, dass trotzdem beide für sie da sind.

Viele Eltern wissen gar nicht, was nach einer Trennung in ihren Kindern alles vor sich geht. Und für Kinder ist der Umgang mit der neuen Situation oft sehr schwer.

Anhand der Geschichte des kleinen Mattis, dessen Eltern sich haben scheiden lassen, zeigen Bettina Gotzen-Beek und Ursel Scheffler, wie wichtig es für Kinder ist zu wissen, dass immer beiden Eltern für sie da sind. Denn für sie bleibt Papa immer Papa und Mama bleibt immer Mama. Eine interessante Geschichte und schöne Illustrationen machen die oft schwierige Situation gleich ein bisschen einfacher.

In der Vorlesegeschichte „Von Papa lass ich mich nicht scheiden!“ ist es den beiden Autorinnen gut gelungen, die Problematik über Getrenntsein und Zusammengehören aus Sicht des Kindes zu beschreiben. Das Buch kann nicht nur Kindern Trennung anschaulich erklären, sondern auch Eltern verdeutlichen, was dabei in Kindern vor sich geht.

Annkathrin Menger

Bettina Gotzen-Beek & Ursel Scheffler
Von Papa lass ich mich nicht scheiden!
Eine Vorlesegeschichte über Getrenntsein und Zusammengehören
Ravensburg 2002, 24 Seiten
10,95 Euro

Ich habe zwei Zuhause

Voller Stolz hält Anna zwei selbst gemalte Bilder in die Höhe: ihr Papa-Zuhause und ihr Mama-Zuhause. Ihre Eltern haben sich getrennt und sie ist oft bei Papa und oft bei Mama. So kommt es, dass sie von vielen Dingen zwei hat: zwei Haustüren, zwei Kinderzimmer, zwei Lieblingsplätze, zwei Freundeskreise, zwei Küchen, zwei Badezimmer, zwei Telefonnummern.

Dieses Bilderbuch für Kinder ab vier Jahren lebt durch die Ausdrucksstärke der Bilder und die liebevollen Beziehungen von Anna zu ihren Eltern. Es spart die Konflikte und Umstände der Trennung der Eltern völlig aus und konzentriert sich ganz auf die Lebenssituation von Anna. Die Bilder strahlen Geborgenheit, Stärke und Glück aus. Beide Eltern sind ihrem Kind zugewandt, sorgen sich um Anna und teilen ihr Leben mit ihr, auf jeweils unterschiedliche Weise.

„Ich hab euch beide lieb!“ mutet an wie ein schöner Traum: So soll es sein. Es bildet einen Kontrast zu mancher Wirklichkeit und den Unzulänglichkeiten im Leben. Aber gerade das macht es so wertvoll.

Die liebevolle Beziehung steht im Mittelpunkt und Annas Geschichte ist sowohl für Kinder wie auch für Eltern ermutigend: Kinder können sehen, dass es möglich ist, beide Eltern weiterhin zu lieben und dass deren Trennung auch neue Chancen und Bereicherungen ermöglicht; Väter und Mütter werden darin gestärkt, ihre Elternschaft auch in der neuen Situation verantwortlich zu leben.

Marita Salewski

Claire Masurel und Kady MacDonald Denton
Ich hab euch beide lieb!
Wenn Eltern sich getrennt haben
Gießen 2001, 36 Seiten
11,90 Euro

No Comments

Sorry, the comment form is closed at this time.