17 Aug fK 2/03 Rauchmelder
Rauchmelder retten Leben
Der Wohnungsbrand, die unterschätzte Gefahr: Jeder dritte Brand wird durch Kinder ausgelöst. Die Aufklärungskampagne „Rauchmelder retten Leben“ informiert über Brandgefahren im Haushalt
Eine Studie der Aufklärungskampagne „Rauchmelder retten Leben“ und der bundesdeutschen Feuerwehren hat es ans Licht gebracht: Viele Eltern sind sich über die Brandgefahren im Haushalt und den lebensrettenden Nutzen von Rauchmeldern im Klaren, beugen aber nicht aktiv vor. Jährlich sterben zweihundert Kinder bei Wohnungsbränden und über einhundertfünfzigtausend Kinder werden bei Bränden im eigenen Haushalt zum Teil schwer verletzt. Oft sind es die Kinder selbst, die beim Kokeln von der Gewalt des Feuers überrascht werden. Meist eskaliert auch eine Situation, weil sich die Kinder aus Angst vor einer Strafe nicht trauen, Alarm zu schlagen. Kinder können die Gefahr eines beginnenden Zimmerbrandes schlichtweg nicht einschätzen. Sie sehen einfach tatenlos zu, wie sich die Feuerfalle um sie schließt.
Mediziner warnen: gerade Kinder leiden am meisten unter Verbrennungen, da die verbrannte Haut nicht mitwächst und viele Folgeoperationen notwendig werden. Brandverletzungen bedeuten für die Kinder auch Leid an der Seele. Drache, Quasimodo und ähnliche „Spitznamen“ müssen Kinder mit Brandverletzungen ertragen lernen, erklärt die Psychologin Dr. Barbara Topp aus Erfurt. Die Elterninitiative brandverletzter Kinder Paulinchen e.V. informiert und unterstützt Betroffene.
Dass Kinder im Auto angeschnallt, im Straßenverkehr geschult und im Wasser schwimmtauglich sein müssen, hat sich inzwischen eingebürgert. Brandschutzerziehung ist aber nach wie vor kein populäres Thema. Nichts anderes als Neugier treibt Kinder dazu, neue Dinge auszuprobieren. Um Kinder vor Feuer im eigenen Haushalt zu schützen, helfen keine Verbote, sondern altersgerechte Schulungen im Umgang mit Feuer. Die deutschen Brandkassen deckten bei Umfragen unter Schülern im Alter zwischen sechs und zehn Jahren ein schreckliches Manko auf. Die meisten der befragten Kinder kannten weder die Notrufnummer 112, noch waren sie in der Lage, konkrete Angaben zu ihrem Wohnort zu machen. Auch Fragen zum richtigen Verhalten im Brandfall beantworteten die meisten Schüler falsch. Im Ernstfall, hätten diese Fehleinschätzungen fatale Folgen. Wie im Fall des elfjährigen Sebastian F. (Name geändert), der in das brennende Haus zurück lief, um seinen Computer zu retten. Die Feuerwehr konnte den Jungen nur noch tot bergen.
Damit es nicht zum Schlimmsten kommt, sollten alle Eltern ihre Wohnungen brandsicher machen. „Der einzig sichere Schutz gegen die Brandkatastrophe ist ein VdS – geprüfter Rauchmelder, dessen durchdringendes Signal Rauch in der Raumluft meldet, bevor die Giftgaskonzentration im Rauch lebensgefährlich angestiegen ist“, erläutert der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes Albrecht Broemme. Giftiger Rauch entsteht schon beim Verschmoren herkömmlicher Wohnungseinrichtungen. Die meisten Menschen ersticken im Schlaf, weil auch der Geruchssinn schläft und die Rauchentwicklung ohne nennenswerte Geräusch vor sich geht.
Die kaffeetassengroßen Lebensretter gibt es in jedem Elektrofachgeschäft für unter 50 Euro und sind einfach an der Zimmerdecke zu installieren. In den USA und Großbritannien haben sich die Todes- und Verletztenzahlen bei Wohnungsbränden nach Einführung der Rauchmelderpflicht halbiert.
Informationen:
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