fK 6/04 Rezensionen

Zeitschrift frühe Kindheit – Archiv

Rezensionen

Das Gesundheitsbuch für Eltern und Erzieher(innen)

Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit im klassischen Sinne. Das gilt besonders für Kinder. Ein Kind, das frei ist von Masern, Mumps oder Röteln, sich jedoch falsch ernährt, zu wenig Bewegung hat oder mit sich und anderen nicht zureckt kommt, dem geht es nicht gut.

In den Mittelpunkt ihres umfangreichen Nachschlagewerks „Gesundheit für Kinder“ stellen zwei erfahrene (Kinder-)Ärzte und eine Ärztin nicht die Krankheit, sondern die Gesundheit von Kindern und wie diese zu fördern und wieder zu gewinnen ist. Das führt zu einem heilsamen Perspektivenwechsel: Eltern und Erzieher(innen) werden angeregt, nicht nur die unvermeidlichen Krankheiten zu behandeln, sondern von Beginn an die Gesundheit ihres Kindes zu fördern und somit Erkrankungen vorzubeugen.

Das Buch greift damit eine Entwicklung auf, die auch bei Kinderärzten immer bedeutsamer wird: angesichts der Herausforderung durch neue und komplexe Erkrankungen und Entwicklungsstörungen reicht der Griff zu Stetoskop und Rezeptblock längst nicht mehr aus. Gefordert sind intelligente Kombinationen aus Vorsorge und Gesundheitsförderung, Anregung zur Selbsthilfe, Entwicklungsberatung und Erziehungshilfe.

Übersichtlich, leicht verständlich und dennoch mit Tiefgang wenden sich die Autor(inn)en praktisch allen wichtigen Gesundheitsproblemen von Kindern zu. Hilfe bei Krankheiten, Vorbeugung, Förderung der Entwicklung und Stärkung der kindlichen Persönlichkeit lauten die Stichworte, an denen sie sich dabei orientieren. Auch die Chancen und Grenzen alternativer Heilmethoden und die Möglichkeiten der Selbsthilfe werden dabei nicht ausgespart.

Ein Buch, das auf dem großen Markt der „Ratgeber Kinderkrankheiten“ neue Maßstäbe setzt.

Dr. Jörg Maywald

Herbert Renz-Polster, Nicole Menche, Arne Schäffler
Gesundheit für Kinder
München 2004, 528 Seiten
29,95 €

Bewegung – Schlüssel für Gesundheit und Wohlbefinden

Für Kinder ist Bewegung kein Trainingsprogramm, das man absolviert, um fit und gesund zu bleiben. Bewegung drückt vielmehr ihr inneres und natürliches Bedürfnis aus, sich selbst, ihren Körper und die Umwelt lustvoll und mit allen Sinnen zu begreifen, zu erfahren, zu erleben.

Wer kennt nicht die unermüdlichen Versuche und Wiederholungen eines Kindes beim Laufen lernen, später dann beim Roller- und Radfahren, Klettern, Balancieren, Schwimmen…? Bewegen heißt, sich die Welt verfügbar zu machen, Körpererfahrungen zu sammeln, immer wieder neue Grenzen zu spüren und Hindernisse zu bewältigen.

Renate Zimmer, Professorin für Sportwissenschaften und Sportpädagogik an der Universität Osnabrück, verdeutlicht in ihrem „Ratgeber für eine bewegte KiTa“ die Zusammenhänge von Persönlichkeitsentwicklung und Körper- und Bewegungserfahrungen in den ersten Lebensjahren. Sie beschreibt die veränderten Lebensbedingungen, unter denen Kinder heute aufwachsen, und deren Einfluss auf gesundheitliche Fehlentwicklungen. Dem Kindergarten als erster Stufe unseres Bildungssystems misst sie in der Prävention und Bewegungsförderung besondere Bedeutung zu, da er sehr viele Kinder früh erreicht und die Eltern und Familien einbeziehen kann. Die vielseitigen Spielanregungen, die systematisch die elementaren Erfahrungen thematisieren, die durch Bewegung gemacht werden können, und die nützliche Sammlung von relevanten Adressen im Serviceteil runden das Buch zu einem lesenswerten Leitfaden ab.

Marita Salewski

Renate Zimmer
Kursbuch Bewegungsförderung
So werden Kinder fit und beweglich
Don Bosco Verlag, München 2004, 138 Seiten
14,90 Euro

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