21 Aug fK 3/01 Infos
Informationen zum Thema Sucht- und Gewaltvorbeugung im Kindesalte
LIONS und Klasse2000
Ein Projekt zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung an Grundschulen
Klasse2000 ist ein Projekt zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung an Grundschulen. Es beginnt in der 1. Klasse und begleitet die Kinder durch ihre Grundschulzeit.
Grundgedanke des Konzeptes von Klasse2000 ist, durch frühzeitige Förderung einer positiven Einstellung zur Gesundheit einen suchtpräventiven Einfluss auf das Verhalten der Kinder zu nehmen. Um sie vor der Verwendung von Suchtmitteln zu schützen, werden Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und die soziale Kompetenz der Kinder gestärkt. Dadurch sollen sie verantwortlich mit ihrer Gesundheit umgehen und in Verführungssituationen auch „Neinsagen“ können. In bis zu zehn Unterrichtseinheiten werden die Kinder von ihren Lehrern sowie von speziell für diese Aufgabe ausgebildeten Klasse2000-Gesundheitsförderern (in der Regel Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, praktizierende Ärzte oder selbständige Gesundheitspädagogen) betreut.
Das Projekt setzt auf die Partnerschaft zwischen Schule, Gesundheitsförderern und Eltern. Die Eltern werden u.a. durch Informationsabende, Elternbriefe und die Projektzeitung „KLARO“ in die Durchführung eingebunden.
Im Schuljahr 1998/99 konnte das Projekt Klasse2000 in etwa 1800 Schulklassen durchgeführt werden. 210 Lions-Clubs aus ganz Deutschland unterstützten das Projekt. Insgesamt erreichte Klasse2000 bis heute über 60.000 Kinder.
Klasse 2000-Telefon im Klinikum Nürnberg
Tel.: 0911-3983196
LIONS-QUEST „Erwachsen werden“
Ein Programm zur Vorbereitung von Jugendlichen auf ihre Zukunft
Lions-Quest ist eine seit 1984 vertraglich vereinbarte Kooperation zwischen Lions Clubs International (LCI) und Quest International, einer amerikanischen gemeinnützigen Stiftung. Das Erziehungs- und Unterrichtsprogramm steht unter dem Motto „Erwachsen werden“ und soll die Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen unterstützen. Dabei werden Fähigkeiten wie Selbstvertrauen, Verantwortungsbewusstsein und Engagement gestärkt. Weitere Schwerpunkte liegen auf der frühzeitigen Gewalt- und Suchtprävention. Integraler Bestandteil ist die enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus. „Erwachsen werden“ ist für die ersten Jahrgänge der weiterführenden Schulen konzipiert. Damit zielt das Programm vor allem auf Jugendliche im Alter zwischen 10 und 15 Jahren.
Die Resultate sind überzeugend: Aufgrund eines erhöhten Selbstwertgefühls ist eine deutliche Veränderung des allgemeinen Verhaltens der Jugendlichen zu bemerken. Sie gehen verantwortungsvoller und solidarischer miteinander um und die Beziehung zwischen Eltern und Jugendlichen verbessert sich. Eine bewusstere und kritischere Einstellung zu Suchtmitteln, einschließlich Alkohol und Tabak, ist bei den Jugendlichen ebenfalls festzustellen. Nicht zuletzt können auch höhere Lernbereitschaft, ein verbessertes Gruppenverhalten und der Abbau von Aggressionen in den Schulklassen vermerkt werden.
Hilfswerk der deutschen Lions e.V.
Frau Vollbrandt
Bleichstr. 1-3
65183 Wiesbaden
Tel.: 0611-99 154 – 81, Fax: 0611-99 154 – 83
E-Mail: I.Vollbrandt@Lions-Hilfswerk.de
Kompass – Sucht- und Gewaltprävention in Seligenstadt
Im hessischen Seligenstadt haben sich Kindertagesstätten, Horte, Schulen, Elternbeiräte, die Psychologische Beratungsstelle des Caritasverbandes und der Lions Club Seligenstadt zu der Initiative „Kompass“ zusammengeschlossen. Kompass ist ein ganzheitliches Projekt mit Modellcharakter, das junge Menschen von der Kindertagesstätte bis zum Abitur begleitet. Das Projekt soll über eine Stärkung der Sozialkompetenz zur Sucht- und Gewaltprävention beitragen. In sechs Teilprojekten (Abenteuer Konflikt, Mut zur Erziehung, Lernfeld Konflikt, Eigenständig werden, Klasse 2000, Lions Quest) werden alle Beteiligten – Kinder, Eltern, Erzieher(innen), Lehrer(innen) – mit einbezogen.
Psychologische Beratungsstelle der Caritas
Frankfurter Str. 33, 63500 Seligenstadt
Tel.: 06074 – 88 12 45
„Kinder stark machen“
Kampagne zur Suchtvorbeugung der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Anliegen der Kampagne ist es, Erwachsene für das Thema Suchvorbeugung zu sensibilisieren, ihnen dabei zu helfen, Kinder zu stabilen Persönlichkeiten werden zu lassen.
Es wird eine Lobby für ein suchtmittelfreies Leben geschaffen durch zahlreiche Multiplikatoren und Botschafter. Die Kampagne verzichtet bewusst auf den erhobenen Zeigefinger. Spielerisch und mit einem guten Schuss Humor wird für ein genussvolles Leben ohne Suchtmittel geworben. Die eigenen Fähigkeiten der Kinder werden gestärkt, so dass sie im entscheidenden Moment von sich aus Nein zu Drogen sagen.
Die Kampagne setzt auf verschiedenen Ebenen an:
Die „Kinder stark machen“ – Tour
„Kinder stark machen“ tourt durch die gesamte Bundesrepublik und macht auf Großveranstaltungen für Kinder und Jugendliche Station. Kooperationspartner sind dabei die größten deutschen Sportverbände.
Vereine können für ihre Veranstaltungen Materialien (Broschüren, Aufkleber, Luftballons, Plakate, T-Shirts, Banner)der Kampagne anfordern.
Seminare
Die eintägigen Seminare richten sich an Betreuer in Sportvereinen und werden von der BZgA kostenfrei angeboten. Sie sind anerkannt zur Verlängerung von Übungsleiterlizenzen.
Broschüren
Wir können viel dagegen tun, daß Kinder süchtig werden
Ich will mein Kind vor Drogen schützen
Suchtmittel, Behandlungsmöglichkeiten, Beratungsstellen
Kinder stark machen – zu stark für Drogen!
Kinder stark machen im Sportverein
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Postfach 91 01 52, 51071 Köln
Tel.: (0221) 89 92 – 0
info@bzga.de
www.kinderstarkmachen.de
www.bzga.de
Telefonischer Informationsdienst Suchtprävention: (0221) 89 20 31
Suchtberatungsstellen in Deutschland:
www.bzga.de/adressen/sucht/beratung.htm
Spielzeugfreier Kindergarten
Suchtprävention für Kinder und mit Kindern
Aus der Vorschulpädagogik ist bekannt, dass Kinder Spielräume brauchen, in dem sie ihre Themenschwerpunkte selbst setzen können, ihr Entwicklungstempo bestimmen und ihre Spielpartner(innen) eigenständig auswählen können. Für Kinder sollte deshalb ein Erfahrungsraum geschaffen werden, den sie selbst gestalten können und in dem sie in ihren Fähigkeiten gefördert werden.
Eines der beliebtesten Konsumgüter von Kindern ist das Spielzeug. Es regt Kinder zu vielem an, ist heutzutage jedoch oft im Überfluss vorhanden.
Bezogen auf die Fülle der Angebote, die teilweise aufkommende Langeweile trotz oder gerade wegen des Überflusses geht es darum, wieder Spielraum zu schaffen für Phantasie und Kreativität und damit auch für Selbstbestätigung und Selbstbewusstsein. Wenn Spielen immer weniger von kindlichen Bedürfnissen und Phantasien und immer mehr von Fertigprodukten geprägt wird, die das Spiel schon vorgeben, ist es wichtig, Kindern wieder den Freiraum zu verschaffen, „zu sich selbst zu kommen“.
Im Projekt „Spielzeugfreier Kindergarten“ wird für einen begrenzten Zeitraum (3 Monate) ein neuer Spielraum, ein neuer Erfahrungsraum geschaffen, in dem Kinder ihre eigenen Fähigkeiten, ihren eigenen Rhythmus, ihre eigenen Grenzen und Möglichkeiten erkennen können. Durch die temporäre Entfernung des Spielzeugs erhalten die Kinder die Chance sich stärker auf Gruppenprozesse einzulassen, verschiedene Positionen in der Gruppe zu erproben und sich in anderen Rollen zu versuchen.
Informationen und Materialien (Dokumentation, Leitfaden, Elterninfo, wissenschaftliche Begleitstudie, Videofilm, Fortbildungen) über:
Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Bayern e.V.
Fasaneriestr. 17
80636 München
Tel.: 089-121573-0, Fax: 089- 121573-99
E-Mail: aj.bayern@t-online.de
www.spielzeugfreierkindergarten.de
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