24 Juni fK 2/10 Index
Index für Inklusion
Handreichung für Kindertageseinrichtungen
Im Jahr 2004 hat das Centre for Studies in Inclusive Education (CSIE) den „Index for Inclusion – developing learning, participation and play in early years and childcare“ herausgegeben. Kurze Zeit später hat die GEW die Rechte erworben, den „Index“ in einer deutschsprachigen Fassung zu verbreiten. Seit Januar 2006 wurden drei Auflagen vorgelegt.
Inklusion ist die konsequente Weiterführung von Integration. Während der Begriff „Integration“ nahe legt, darunter das Hereinnehmen eines Kindes in ein bestehendes System zu verstehen, ohne das System substanziell zu verändern, geht Inklusion davon aus, dass die Realisierung des Rechts aller Kinder auf gemeinsame Bildung und Erziehung nur durch einen umfassenden Reformprozess zu realisieren ist. Schulen wie Kindertagesstätten müssen so ausgestattet werden, dass sie kein Kind aussondern. Alle – Kinder, Jugendliche, Eltern, Pädagog(inn)en, Verwaltung, Politik – tragen dazu bei, dass Inklusion gelingt. Wir sind davon überzeugt, dass das Konzept des Index einen entscheidenden Beitrag dazu leistet, Inklusion in der Praxis umzusetzen. Die drei Autoren, Tony Booth, Mel Ainscow und Denise Kingston, haben überzeugend dargelegt, wie Inklusion, eingebunden in eine humanistische Wertehaltung, gesellschaftlich entfaltet werden kann, und verbinden diese grundlegenden konzeptionellen Ausführungen mit praktischen und detaillierten Anregungen und Hilfestellungen zur Umsetzung. Die deutsche Ausgabe hält sich strikt an das englische Original. Sie ist also keine an die deutschen Verhältnisse angepasste Version. So gibt es an einigen Stellen Bezüge zu englischen oder britischen Besonderheiten, Gesetzen und Literatur. Wir haben diese Bezüge im Text belassen, im Anhang aber ein Verzeichnis deutscher Literatur und einschlägiger Gesetze ergänzt. An einigen Stellen finden sich Begriffe, die im deutschen Sprachgebrauch unüblich sind oder in den Strukturen des Bildungswesens und der Jugendhilfe keine adäquate Entsprechung haben. Auch diese haben wir wortgetreu übersetzt. Damit ist für den Leser und die Leserin die Herausforderung verbunden, selbst den deutschen Text immer wieder neu in die eigene Sprache zu übersetzen und auf die Verhältnisse des jeweiligen Bundeslandes, des Trägers, der Region zu beziehen. Im Original ist der Index als Ringbuch herausgegeben worden. Man könnte also die Fragebögen in den Teilen 3 und 4 herausnehmen, sie als Kopiervorlage verwenden und umstandslos mit ihnen arbeiten. Die Herausgeber der deutschen Fassung haben die Form eines DIN-A 4 Buches gewählt, weil sie die deutsche Fassung des Index als Anregung verstehen, sich selbst das geeignete Handwerkszeug zu schaffen. Aus Vorträgen und Gesprächen mit den Autoren der Originalfassung wurde deutlich, dass es vor allem darauf ankommt, sich mit Inklusion nicht nur zu beschäftigen und den Index als Arbeitsanleitung zu begreifen, sondern die grundlegende Konzeption zu verinnerlichen und sich mit der Herausforderung zu identifizieren. Im Jahr 2006 hat das CSIE den „Index for Inclusion – developing play, learning and participation in early years and childcare“ überarbeitet. Die Neuerungen sind ausschließlich redaktioneller Art, sie dienen dem besseren Verständnis, es gibt einige neue Beispiele und manche Passagen sind umgestellt. Programmatisch hat sich nichts geändert. Allerdings kann man die neue Gewichtung in der Überschrift als Hinweis verstehen: „Spiel“ ist von der dritten an die erste Stelle gerückt. Die Autorin und die Autoren wollen damit deutlich machen, dass Kinder vor allem aus dem Spiel heraus lernen. Centre for Studies on Inclusive Education (CSIE) Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – GEW (Herausgeber der Deutschen Fassung) Index für Inklusion (Tageseinrichtungen für Kinder) Spiel, Lernen und Partizipation in der inklusiven Kindertageseinrichtung entwickeln 3. Auflage, 148 Seiten, 16,- Euro (incl. Versand) Bestellung bei: GEW-Hauptvorstand, Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt am Main Tel.: 069-78 973-329, Fax: 069-78 973-103, E-Mail: broschueren@gew.de
No Comments