fK 2/03 Stolze

Zeitschrift frühe Kindheit – Archiv

Mehr Sicherheit für Kinder im und am Wasser

Ein Projekt der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG)

von Maiken Stolze

Die meisten Kinder mögen Wasser. Sie lieben es, damit zu spielen und darin zu planschen. Oft werden sie durch den Reiz der Wasserfläche jedoch zu leichtfertigem Verhalten verleitet. Dann kann das nasse Element zur ernsten Lebensbedrohung werden.

Häufig sind Kinder bis zu sechs Jahren betroffen. Im Jahr 2002 verzeichnete eine Studie der DLRG 51 Todesfälle durch Ertrinken in dieser Altersklasse. Nicht selten ereigneten sich die Unfälle mit tödlichem Ausgang im heimischen Umfeld oder in der näheren Umgebung. Eine Analyse der Unfallorte zeigt, dass in 15 Fällen der heimische Gartenteich, Pool, Brunnen oder die Badewanne zur tödlichen Gefahr wurde. Die restlichen Unfälle ereigneten sich in der näheren Umgebung an Seen, Flüssen, Bächen und in Schwimmbädern.

Die Unfallursachen sind vielfältig. Am häufigsten sind fehlendes Risikobewusstsein bei Kindern und Erwachsenen, mangelnde Aufsichtspflicht und die Möglichkeit des unbemerkten Zugangs zu Teichen, Schwimmbädern und anderen Wasserflächen.

Was können Eltern tun, um ihr Kind vor der Wassergefahr zu bewahren? Hier einige Tipps:

  • Machen Sie ihr Kind möglichst früh mit dem Wasser vertraut. Kinder können schon ab vier Jahren Schwimmen lernen, sollten aber bereits davor einige Kenntnisse und Fertigkeiten zum sicheren Verhalten im und am Wasser erfahren.
  • Lassen Sie ihr Kind nie unbeaufsichtigt baden. Selbst in der Badewanne oder dem Planschbecken können sie ertrinken. Sorgen Sie für Rutschsicherheit.
  • Regentonnen, Brunnen und Bottiche sollten mit abschließbaren Deckeln gesichert sein.
  • Gartenteiche und Schwimmbecken durch Schutzgitter oder andere Vorkehrungen sichern. Am besten eignen sich Einfriedungen durch Zäune mit abschließbaren Zugängen.
  • Gefahrenquellen befinden sich nicht immer nur auf dem eigenen Grundstück. Der Bach dahinter oder der Gartenteich des Nachbarn wirken wie ein Magnet auf Kinder. Stellen Sie sicher, dass kein unbeaufsichtigter Zugang möglich ist.

Um Kinder und Eltern frühzeitig für die Gefahren im und am Wasser zu sensibilisieren, touren die DLRG und ihr Partner NIVEA mit einem kindgemäßen Aufklärungsprogramm rund um die Baderegeln bundesweit durch die Kindergärten. Spannende Geschichten und aufregende Bewegungsaktionen führen die Kinder an das Thema Sicherheit im und am Wasser heran. Im Spiel werden sie dabei selbst zu Rettungsschwimmern und erleben den Tag beim Wasserrettungsdienst am Meer. Parallel dazu erfolgt eine Information der Eltern über dieses oft vernachlässigte Thema. Bisher wurden von der DLRG 600 Multiplikatoren ausgebildet.

Maiken Stolze ist Dipl.-Sportlehrerin in Bad Nenndorf und Projektleiterin bei der DLRG für Kinderprojekte in Zusammenarbeit mit NIVEA

Wassersicherheitstipps im Internet:
www.dlrg.de/Information/Wassersicherheit

Informationen zum Projekt und Baderegelmalbücher sind kostenlos erhältlich bei:
DVV, Maiken Stolze, Im Niedernfeld 2, 31542 Bad Nenndorf
(bitte einen mit 1,44 Euro frankierten Rückumschlag DIN A5 beilegen)

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