fK 2/00 Eßbar

Zeitschrift frühe Kindheit – Archiv

Die „Eßbar“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Kulinarischer Geschmack von Kindern besser als sein Ruf

Auch Kinder haben mit orurteilen zu kämpfen. Eine besonders hartnäckige Variante betrifft ihre Ernährung. Der Appetit des Nachwuchses beschränke sich auf Pommes, Süßigkeiten und Cola, so die landläufige Meinung. Dem widersprechen die Erfahrungen der „Eßbar“. Das mobile Angebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) begeistert seit dem 1. Juni 1999 Kinder zwischen Rostock und dem Bodensee für gesunde Ernährung. Die Aktion ist Teil der diesjährigen „Kinderkarawane“ des Deutschen Kinderhilfswerks und des Bundesjugendministeriums. Die Tour endet nach 7327 Kilometern und 31 Städteaufenthalten am 19. September in Berlin. Das erstaunliche Fazit der BZgA: Kinder lieben Gesundes.

Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA: „Viele Kinder essen zu viel, zu süß, zu fett und bewegen sich zu wenig. Das muss jedoch nicht heißen, dass ihr Hunger auf Fast Food unausweichlich ist. Eltern, die das glauben, lassen sich eine lustvolle Erfahrung entgehen – nämlich den Spaß, der mit gesunder Ernährung verbunden sein kann. Während ihrer achtzehnwöchigen Tour hat die „Eßbar“ erlebt, dass Kinder sich für vernünftiges Essen begeistern. Die Voraussetzung dafür: eine phantasievolle Zubereitung der Speisen. Deswegen empfiehlt die BZgA allen Eltern, sich dem Thema ‚gesunde Kinderernährung‘ mit Kreativität und Experimentierfreude zu nähern. Der Einsatz wird garantiert belohnt!“

Insgesamt über 10 000 Kinder haben an der „Eßbar“ mit großer Anteilnahme Müsli, Fruchtspieße und Gemüseplatten selbst arrangiert. Dabei setzte die Aktion noch stärker als im Vorjahr auf eigene Erfahrungen mit gesunden Lebensmitteln. Das große Spieleangebot – zum Beispiel Riech- und Schmeck-Wettbewerbe oder ein Ernährungsquiz – kam bei der Zielgruppe der Sechs- bis Zehnjährigen hervorragend an.

Bei ihrem Einsatz für gesunde Kinderernährung verbrauchte die „Eßbar“ täglich je zwanzig Kilo Obst und Gemüse – also insgesamt eine Tonne Rohkost! Der Durst der kleinen Besucher ließ jeden Tag siebzig Liter Saft, Schorlen, Früchte-Tees und andere ungesüßte Mixgetränke über die Theke gehen: Bis zum Berliner Finale zählte das „Eßbar“-Team rund 4000 Liter Erfrischungen.

Mit der attraktiven Maßnahme will die BZgA schon junge Jahrgänge für richtige Essgewohnheiten gewinnen. Denn der für die Gesundheit so wichtige Ernährungsstil wird in Kindertagen entscheidend geprägt. Die „Eßbar“ ist unter anderem für den Einsatz an Schulen konzipiert. Denn gerade dort spielt vernünftiges Essverhalten eine entscheidende Rolle: „Konzentration und Leistungsvermögen hängen stark von der Nahrungsaufnahme ab. Der Handlungsbedarf auf diesem Feld ist enorm: Ein Drittel der Grundschüler beginnt den Tag ohne Frühstück und nur die Hälfte nimmt ein Schulfrühstück ein. Die „Eßbar“ will diesem Trend mit ihrer lebendigen Art entgegenwirken“, so Dr. Pott.

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Postfach 91 01 52, 51071 Köln
Tel.: 0221-89 92-0
www.bzga.de
www.essbar.de

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