Autor: Elisabeth Erdel

  • Entwicklung eines institutionellen Kinderschutzkonzepts für die Kindertagesstätten Nordwest

    Entwicklung eines institutionellen Kinderschutzkonzepts für die Kindertagesstätten Nordwest

    Entwicklung eines institutionellen Kinderschutzkonzepts für die Kindertagesstätten Nordwest

    Seit 2022 begleitet die Deutsche Liga für das Kind den Berliner Eigenbetrieb Kindertagesstätten Nordwest bei der Erarbeitung eines wirksamen und umfassenden institutionellen Kinderschutzkonzepts. Im Rahmen der Kooperation wurden die Bausteine des Institutionellen Kinderschutzkonzepts gemeinsam mit dem Träger entwickelt und für die Anwendung im Kita-Alltag als „Kinderschutz-Ordner“ aufbereitet.
    Zu den institutionellen Kinderschutz-Konzeptbausteinen gehören u.a. Risikoanalysen, Verhaltenskodex und Verfahrensabläufe nach §8a und §47 SGB VIII. Zudem führte die Liga Qualifizierungen zum Thema Kinderschutz für Leitungspersonen auf Träger- und Einrichtungsebene durch. Im weiteren Projektverlauf wurden Beobachtungs- und Befragungsdaten in sechs Modell-Kitas des Trägers erhoben, auf Grundlage derer die Kitas mit Unterstützung der Liga ihre einrichtungsindividuellen Schutzkonzepte entwickeln, anwenden und überprüfen sollen.
    Die Liga legt dabei nicht nur Wert auf die Schutzrechte der Kinder, sondern auch auf ihre Förder-, Selbst- und Mitbestimmungsrechte, weshalb auch die Meinung und Perspektiven der Kinder in den sechs Modell-Kitas erhoben und ausgewertet wurden.

    In unsrem Flyer „Institutionellen Kinderschutz weiterentwickeln. Zusammen mit der Deutschen Liga für das Kind“ finden Sie weitere Informationen zu unserer Arbeit.

    >> Download Flyer

  • Fachberatung und Prozessbegleitung bei der Entwicklung eines Klinik Kinderschutzkonzepts

    Fachberatung und Prozessbegleitung bei der Entwicklung eines Klinik Kinderschutzkonzepts

    Fachberatung und Prozessbegleitung bei der Entwicklung eines Klinik Kinderschutzkonzepts

    Vor über 30 Jahren trat in Deutschland die UN-Kinderrechtskonvention in Kraft. Sie legt fest, dass alle Kinder Rechte haben. Dazu gehören unter anderem das Recht auf Vorrang des Kindeswohls, auf Berücksichtigung ihrer Meinung in den sie betreffenden Angelegenheiten, auf Schutz vor jeder Form körperlicher oder geistiger Gewaltanwendung, Vernachlässigung und schlechter Behandlung sowie auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit.

    Die in den letzten Jahren zunehmend in der Öffentlichkeit thematisierten Fälle von Übergriffen und sexualisierter Gewalt in Institutionen betrafen unterschiedliche Sektoren und Einrichtungsarten in Schulen, Kindertageseinrichtungen, in der Kirche oder im Sport. Aus Befragungsergebnissen Betroffener ist ableitbar, dass es auch in medizinischen Einrichtungen Fälle von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche gibt (Hoffmann et al, 2021).

    2020 hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine Richtlinie zur Entwicklung von Kinderschutzkonzepten verabschiedet: „Mit dem Ziel, Missbrauch und Gewalt insbesondere gegenüber Kindern und Jugendlichen oder hilfsbedürftigen Personen in medizinischen Einrichtungen vorzubeugen, zu erkennen, adäquat darauf zu reagieren und zu verhindern, hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) […] seine Qualitätsmanagement Richtlinie entsprechend ergänzt.“ (G-BA, Pressemitteilung vom 16.07.2020)

    Eine Umfrage zu Gewalt in Kitas zeigt, dass Kinderschutzkonzepte mit verbindlichen Verhaltensregeln und niedrigschwelligem Beschwerdemanagement grenzverletzendes Verhalten in einer Einrichtung reduzieren können (Maywald, 2019, S. 15ff).

    Ein Schutzkonzept mit einem klaren Regelwerk (beispielsweise einem Verhaltenskodex und einer Selbstverpflichtungserklärung) sowie ein niedrigschwelliges Beschwerde- und Beteiligungsverfahren für alle Beteiligten einer Institution helfen, um die Risiken einer grenzverletzenden Umgebung zu reduzieren und um Kinderschutz in Einrichtungen zu gewährleisten; sie sollten daher zu den Standardanforderungen von Institutionen zählen, in den Kinder betreut und versorgt werden.

    „Die Kinderrechte sind der rote Faden des neuen Bild
    In enger Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Klinikteam hat die Deutsche Liga für das Kind e.V. zwischen September 2023 und Mai 2025 ein umfassendes Schutzkonzept für ein Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie entwickelt und die Grundlagen für die Übertragung des Konzepts in anderen Klinikbereiche, z.B. die Pädiatrie gelegt. Ziel war der Schutz der Kinder und Jugendlichen sowie die konzeptionelle Verankerung aller Kinderrechte im Klinik-Alltag. Der Entwicklungsprozess umfasste:

    • Bestandsaufnahme
    • Sichtung und Bewertung bereits vorhandener, für Kinderschutz relevanter Elemente des Qualitätsmanagements in der Klinik
    • Information der Mitarbeitenden
    • Vorstellung des Projektziels und der Projektbeteiligten
    • Informationen über institutionellen Kinderschutz und Kinderrechte
    • Ist-Stand-Erhebung zur Umsetzung der Kinderrechte
    • Online-Befragung von Patient:innen (zwischen 3 und 17 Jahren) und Mitarbeitenden zur Identifizierung von Stärken, Risiken und Handlungsempfehlungen
    • Auswertung, Aufbereitung und Präsentation der Befragungsergebnisse
    • Erstellung eines Entwurfs für ein institutionelles Schutzkonzept mit:
    • Gefährdungsanalysen für neun typische Schlüsselsituationen im Klinik-Alltag
    • Verhaltenskodex und Selbstverpflichtungserklärung
    • Verfahrensabläufen für verschiedene Fälle von Gewalt und grenzverletzendem Verhalten
    • Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren für Kinder und Jugendliche
    • Gewaltschutz-Präventionsangeboten für Kinder und Jugendliche
    • Praxistransfer
    • Erstellung von Schulungsvideos für Mitarbeitende zur Einführung des neuen Schutzkonzepts, Konzeptinhalten, Anwendung einzelner Konzeptbausteine sowie Grundlagen zu Kinderrechten, Partizipation und Beschwerde
    • Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für die nachhaltige Implementierung

    Die Entwicklung des Kinderschutzkonzepts hat gezeigt, dass effektiver Kinderschutz in Kliniken nur als dynamischer und partizipativer Prozess gelingen kann. Entscheidend ist dabei:

    Verbindlichkeit schaffen
    Durch klare Strukturen (Arbeitsgruppen, Verantwortliche Personen) und regelmäßige Reflexion wird Kinderschutz zur gelebten Praxis – nicht nur zur Formalie.

    Berücksichtigung der Kinder-Perspektiven
    Die Einbindung von Kindern und Jugendlichen sollte über eine schriftliche Befragung hinausgehen. Partizipative Erhebungsmethoden und kontinuierliche Beteiligungsformate können die Perspektiven der Kinder und Jugendliche noch umfassender abbilden.

    Praxisnahe Umsetzung
    Materialien wie Schulungsvideos und Handlungsempfehlungen sind ein erster wichtiger Schritt – entscheidend für eine nachhaltige Implementierung sind:

    • Stationsspezifische Anpassungen der Konzeptbausteine
    • Regelmäßige Aktualisierungen des Schutzkonzeptes, insbesondere nach Vorfällen
    • Kinderrechtebildung im Klinik-Alltag
    • Regelmäßige Schulungen der Mitarbeitenden
    • transparente Beteiligungsverfahren in die Abläufe integrieren und Beschwerdeverfahren und -prozesse für Patient:innen vom ersten Tag an zugänglich machen

    Für den institutionellen Kinderschutz in Kliniken bietet dieses Projekt eine wichtige Erkenntnis: Die Entwicklung eines institutionellen Kinderschutzkonzepts ist der erste Meilenstein auf dem Weg zu einer kontinuierlichen kinderrechtebasierten Arbeit für eine sichere institutionelle Umgebung für Kinder und Jugendliche. Die entwickelten Konzeptbausteine liefern hierfür eine fundierte Grundlage – ihre Wirkung entfalten sie jedoch erst durch engagierte Teams, die Kinderrechte täglich in der Praxis leben.

    Verwendete Literatur

    1. Hoffmann, U., Fegert, J., Jud, A., Clemens, V., Rassenhofer, M.:3 (2021), ISSN: 0032-7034 (print), 2196-8225 (online).
      https://econtent.hogrefe.com/doi/10.1026/0942-5403/a000356
    2. Maywald, J. (2019): Gewalt durch pädagogische Fachkräfte verhindern: die Kita als sicherer Ort für Kinder. Freiburg Basel Wien: Herder.

  • Verabschiedung des Kita-Bildungsplan Brandenburg

    Verabschiedung des Kita-Bildungsplan Brandenburg

    Verabschiedung des Kita-Bildungsplan Brandenburg

    Die Präsidentin der Deutschen Liga für das Kind, Frau Prof. Dr. Sabine Walper freut sich über die Verabschiedung des Kita-Bildungsplans als Meilenstein und Vorbild für Kinderrechte basierte Bildungsprogramme in Deutschland.

    „Die Kinderrechte sind der rote Faden des neuen Bildungsplans. Damit hat Brandenburg einen neuen Fachstandard gesetzt, der den Weg der UN Kinderrechtskonvention in die Brandenburger Kitas ebnet.“

    Die Deutsche Liga für das Kind war mit der Projektsteuerung betraut, eine Autorin und ein Autor waren für die Liga an der Erarbeitung der Inhalte beteiligt.

  • Kindergartenplus START für Zwei- und Dreijährige

    Kindergartenplus START für Zwei- und Dreijährige

    Kindergartenplus START für Zwei- und Dreijährige

    Die entscheidenden Grundlagen für emotionale und soziale Kompetenzen werden im frühen Kindesalter gelegt. Neben der Familie ist die Lebenswelt Kita ein wichtiger Ort für sozial-emotionale Bildungsprozesse. Mit Kindergarten plus START üben Kinder spielerisch, sich und Andere wahrzunehmen, Emotionen zu erkennen und auszudrücken, mit Anderen zu kooperieren und Konflikte auszuhandeln. Die Fachkräfte erweitern ihre Beobachtungs- und Interaktionskompetenz. Teams und Kita-Leitungen erhalten Impulse, um das pädagogische Konzept gemeinsam weiterzuentwickeln.

    >> mehr Informationen

  • Kindergartenplus – Wir fördern soziale und emotionale Kompetenzen

    Kindergartenplus – Wir fördern soziale und emotionale Kompetenzen

    Kindergartenplus
    Wir fördern soziale und emotionale Kompetenzen

    Bildung und Prävention von Anfang an! Zu Kindergarten plus und START ab 2 gehören effektive Methoden und hochwertige Materialien zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen in Projektarbeit und alltagsintegriert. Wir haben die Kinderrechte im Blick und bauen auf Partizipation in jedem Alter. Wir tragen zur Umsetzung der Ziele der Bildungspläne der Länder bei und sind ein “Plus” für die pädagogische Qualität, für Beobachtung & Dokumentation sowie die Elternarbeit.

    >> mehr Informationen

  • Entwicklung eines „Leitfadens für digitale Fort- und Weiterbildungen von pädagogischen Fach- und Lehrkräften in Schulen und Kitas“

    Entwicklung eines „Leitfadens für digitale Fort- und Weiterbildungen von pädagogischen Fach- und Lehrkräften in Schulen und Kitas“

    Entwicklung eines „Leitfadens für digitale Fort- und Weiterbildungen von pädagogischen Fach- und Lehrkräften in Schulen und Kitas“

    Die Deutsche Liga für das Kind entwickelte diesen Leitfaden als Handreichung zur Planung und Durchführung von digitalen Fort- und Weiterbildungen für pädagogische Fachkräfte. Das Projekt wurde mit einer Förderung der Vodafone Stiftung realisiert.​

    Der Leitfaden ist – angereichert durch Experten-Inputs aus Fachgesprächen und explorativen Erhebungen – anwendungsnah und benutzerfreundlich: Ein Baukasten für digitale Fortbildungen im Schul- und Kita-Bereich.

    >> mehr Informationen