Geschichte

Am Anfang steht ein besonders brutaler Mord. Im Januar 1973 brachten in Neuwied vier Jugendliche – darunter ein Mädchen – mit 26 Messerstichen einen ihnen unbekannten Jugendlichen um. Ein Motiv fehlte. Wie die Gerichtsverhandlungen ergaben, haben alle Täter eine trostlose Kindheit in schlechten Elternhäusern und in Heimen hinter sich.

Der am gleichen Ort wohnende Anthropologe Dr. Klaus G. Conrad erkennt den offensichtlichen Zusammenhang zwischen fehlender Liebe und Geborgenheit in der Kindheit und späterer Kriminalität. Conrad ist Mitglied des Lions-Serviceclubs Neuwied, der sich – wie auch Rotary – dem Gemeinwohl verpflichtet fühlt. Im April desselben Jahres berichtet er auf einer Mitgliederversammlung von Lions-Clubs in Bad Dürkheim über diesen Mord und veranlasst damit eine Diskussion über die Frage, ob diese Gewalttat eine Bürgerinitiative zur Bekämpfung pathologischer Entwicklungen in unserer Gesellschaft auslösen kann. Das ist die Geburtsstunde der Lions-lnitiative „Kind-Familie-Gesellschaft“ (KFG), die vier Jahre später zur Gründung der „Deutschen Liga für das Kind in Familie und Gesellschaft“ führt. Dieses Langzeitprogramm geht über die konkrete, auf den Mitmenschen gerichtete tätige Hilfe hinaus und zielt auf einen Wandel im Bewusstsein zu Kind und Familie.

Zeittafel